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Kreisversammlung: Fluthelfer-Medaille für DRK-Betreuungszug
Kreisverband Alsfeld des Deutschen Roten Kreuzes zieht Bilanz / Wahlen: Geschäftsführender Vorstand im Amt bestätigt

Einstimmigkeit bei der DRK-Kreisversammlung: Grüne Stimmkarten im DGH Nieder-Ohmen dokumentierten dies deutlich. Rote Karten und gelbe Karten blieben liegen!

Wiedergewählt: der geschäftsführende Vorstand. Robert Belouscheck, Hans-Ulrich Lipphardt, Helmut Euler, zusammen mit dem Rotkreuzbeauftragten Thorsten Ellrich und Geschäftsführer Manfred Hasemann.

Verdienstmedaille in Bronze für Helmut Greif durch DRK-Landes-Vizepräsident Norbert Södler.

10 Jahre aktiv im Katastrophenschutz. Helmut Reitz erhält Verdienstmedaille in Bronze von Landrat Manfred Görig und KBI Dr. Sven Holland.

Auszeichnung für den erfolgreichen Nachwuchs. Jugendrotkreuz-Mitglieder aus Nieder-Ohmen und Romrod mit Christina Kratz.

Verdienstmedaillen des DRK-Kreisverbandes in Bronze und Silber erhielten Anna Gans (Mücke) und Karin Span (Romrod); zusammen mit weiteren DRK-Vorstandsmitgliedern.

DRK-Kreisvorsitzender Hans-Ulrich Lipphardt, im Hintergrund sein Stellvertreter Landrat Manfred Görig
Es ist Hochwasser –“ und keiner hilft! Es wird Blut benötigt –“ niemand spendet! Unfallopfer müssen geboren werden –“ niemand ist da. Das DRK ist aber da. Hilft, bergt, spendet, betreut. Deutsche Rote Kreuz wird nach über 150 Jahren seiner Gründung gebraucht, immer mehr: Weltweit, national, regional. Bürgermeister a.D. und Landrat a.D. Hans-Ulrich Lipphardt, Vorsitzender des Kreisverbandes Alsfeld im DRK (Bild), sagte dies auf der Hauptversammlung im DGH Nieder-Ohmen vor zahlreichen Delegierten. Lipphardt sprach die Katastrophen in Deutschland und der Welt an. Er erinnerte daran, dass nach der Jahrhundertflut 2002 niemand daran geglaubt habe, dass sich eine derartige Flutkatastrophe so schnell wiederholen würde. Aber es kam anders. Die Ausdehnung des Hochwassers im Berichtsjahr 2013 sei noch größer als im Jahre 2002 gewesen. In 55 Landkreisen und in den Bundesländern Bayern, Sachsen und Sachsen-Anhalt musste Katastrophenalarm ausgerufen werden. Auch Hessen hatte Hochwasser und selbst in Alsfeld stand das eigene Katastrophenschutzgelände unter Wasser. Hunderttausende von Helferinnen und Helfer, darunter auch über 30.000 ehrenamtliche Mitglieder des DRK waren entlang von Donau und Elbe im Einsatz. Darunter auch Einsatzkräfte des DRK-Kreisverbandes. Beispielhafte Hilfe leistete man unter Zugführer Jürgen Geißler in Deggendorf an der Donau und in Havelberg, sagte DRK-Vorsitzender Lipphardt (siehe auch nebenstehender Bericht). Daneben startete der DRK-Kreisverband eine umfangreiche Spendenaktion für die Hochwassergeschädigten. 35.000 Euro konnten gesammelt und dem BRK Kreisverband Deggendorf übergeben werden.
Aber auch regional hat sich das DRK bewährt, hat geholfen wo Hilfe notwendig war, sagte Lipphardt und nannte den Großbrand in Alsfeld auf dem Bückling-Gelände. Insgesamt 94.000 Stunden ehrenamtlicher wurden von den fast 500 aktiven DRK-Mitgliedern in 13 Ortsvereinen geleistet.
Eindrucksvoll neben der DRK-Arbeit ist auch die finanzielle Basis des Kreisverbandes. Schatzmeister Helmut Euler stellte dies in seinem Kassenbericht heraus. Der Kreisverband, so Euler verfügt über eine geordneten Finanz-, Vermögens- und Ertragslage. Die Vermögensstruktur hat sich gegenüber dem schon guten Jahr 2012 weiter verbessert. Es wurde ein Jahresüberschuss von 188.000 Euro (2012: 144.000 Euro) erzielt, der die einstimmige Beschlussfassung der Versammlung den Rücklagen zugeführt wurde. Die Eigenkapitalquote liegt bei fast 73 Prozent. Bei den gesetzlichen Prüfungen gab es keinerlei Beanstandungen, stellte Schatzmeister Helmut Euler fest, und lobte in diesem Zusammenhang die gute Arbeit der Verwaltung um Geschäftsführer Manfred Hasemann. Auf der Basis dieses soliden Haushaltsplans steht auch der Wirtschaftsplan 2015. In den Grundzügen ändert sich der Zahlenwert kaum, erläuterte Helmut Euler den Wirtschaftsplan. Auch diesem Plan stimmten die Delegierten zu.
Wahlen zum Vorstand
In der Einstimmigkeit ging es auch bei den Vorstandswahlen weiter. Unter einer souveränen Führung von Wahlleiter Ralf Dickel war die Prozedere in knapp 15 Minuten abgewickelt. Der geschäftsführende Vorstand mit Hans-Ulrich Lipphardt, den beiden Stellvertretern Robert Belouscheck und Manfred Görig sowie Schatzmeister Helmut Euler wurde für drei Jahre wiedergewählt. Wiedergewählt wurden auch die turnusmäßig ausscheidenden Beisitzer Helmut Reitz (Nieder-Ohmen), Rudi Geißler (Kirtorf), Karl Georg (Schwalmtal) und Margot Kraft (Homberg). Bestätigt durch die Mitgliederversammlung wurden dann die Funktionsträger: Kreisbereitschaftsführer: Ulf Immo Bovensmann (Mücke), Stellvertreter: Andreas Fischer (Homberg). Kreiswasserwachtleiter: Sven Urban (Gießen), Stellvertreter: Bastian Georg (München). –“ Jugendrotkreuzleiterin: Christa Kratz (Romrod), Stellvertreterinnen: Ingrid Ahrens (Mücke), Anne Luise Stiller (Homberg) und Kerstin Freitag (Alsfeld). Es gab aber trotzdem noch eine Änderung: Dr. Robert Ruckelshausen (Kirtorf) seit Jahrzehnten Kreisverbandsarzt, tauscht seine Funktion mit seinem seitherigen Stellvertreter Timm Tristan Berg und tritt in das zweite Glied zurück. Robert Belouscheck würdigte den Einsatz von Dr. Robert Ruckelshausen und bezeichnete ihn als eine DRK-Institution.
Die Mitgliederzahl liegt bei 5.445 und verteilt auch die Ortsvereine Alsfeld (1.058), Altenburg (171), Atzenhain (231), Feldatal (285), Gemünden (443), Gründchen (190), Homberg (653), Kirtorf (476), Köddingen (165), Mücke (605), Nieder-Ohmen (452) , Romrod (101) und Schwalmtal 312).
Menschen helfen –“ Aktionstage durchführen
Über 400 Helferinnen und Helfer waren dem Bericht des Kreisbereitschaftsführers Ulf Immo Bovensmann zufolge fast 94.000 ehrenamtlich im Einsatz (2012: 84.000 Stunden). Als das DRK zu dem Einsatz nach Deggendorf gerufen wurde, standen wir selbst über einem Meter hoch in unserer Einrichtung im Wasser. Aber wir konnten die Menschen in Bayern nicht im Stich lassen. Dort in Bayern mussten tausende von Menschen ihre Häuser verlassen; auch die Autobahnen und die Bundesstraße 3 waren überschwemmt, erkläre Ulf Immo Bovensmann. Kaum war man zurück; da brannte es in Alsfeld. Das Bücking-Feuer, der größte Brand in der Geschichte Alsfeld seit Ende des II. Weltkrieges, musste nicht nur die die Feuerwehren gelöscht werden; die Einsatzkräfte mussten auch betreut werden. Der DRK-Betreuungszug wurde eingesetzt.
Um der breiten Öffentlichkeit die Arbeit des DRK zu demonstrieren, wurden in Alsfeld und Romrod Aktionstage durchgeführt. Über jeweils 1.000 Besucher waren gekommen, sagte Kreisbereitschaftsführer Bovensmann weiter. ER wies auch auf die Aus- und Fortbildung hin. Den ständig neuen Herausforderungen müssen sich die DRK–˜ler stellen; gute Ausbildung und Voraussetzung für fachgerechten Dienst am Nächsten. –“ Mehr als 180 Sanitätsdienste sind im Jahre 2013 durch die Bereitschaften geleistet worden. Darunter waren Dienste bei Sportveranstaltungen, aber auch bei den großen Faschingsumzügen in Mücke. Auch bei Filmarbeiten war der Sanitätsdienste im Einsatz.
Blut spenden - Leben retten
In allen DRK-Ortsvereinen konnten Blutspendetermine durchgeführt werden. Bei 48 Blutspendeterminen registrierte man 3.663 Blutspender. Ulf Bovensmann erinnerte daran, dass allein bei einem Blutspendetermin über 90 Stunden ehrenamtliche Tätigkeiten zu verrichten sind. –“ Auch Kleidungskammern in Mücke und Alsfeld werden vom DRK-Kreisverband für Notlagen oder nach Bränden eingerichtet. Hier können Kleidungsstücke für die Erstausstattung den hilfsbedürftigen Menschen zugewiesen werden. 150 Jahre DRK –“ es gibt mehr als 150 Gründe sich im DRK zu engagieren. Damit schloss Kreisbereitschaftsführer Ulf Immo Bovensmann seinen Bericht. –“ Weitere Jahresberichte wurden durch Wasserwachtleiter Sven Urban und Jugendrotkreuzleiterin Christina Kratz vorgetragen. –“ Alle Berichte zusammengefasst lagen in einer Broschüre den Delegierten vor.
Ehrungen
Zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft und besonderen Einsatz im DRK und im Katastrophenschutz bildeten einen weiteren Höhepunkt in der Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes.
Für den besonderen Einsatz erhielt Helmut Greif (Feldatatal) die Verdienstmedaille des DRK Hessen. Norbert Södler, Vizepräsident des Landesverbandes, überreichte die Auszeichnung an den Feldataler. –“ Mit der Verdienstmedaille des DRK-Kreisverbandes in Bronze wurden Anna Gans (Mücke) und in Silber Karin Span (Romrod) ausgezeichnet.
Zehn Jahre aktive Tätigkeit hat Helmut Reitz, DRK-Urgstein aus Nieder-Ohmen, zusätzlich geleistet. Dafür dankten Landrat Manfred Görig und Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland (Homberg) und überreichten Helmut Reitz die Katastrophenschutz-Medaille in Bronze.
Zu Beginn der Jahreshauptversammlung gab es Applaus und Ehrung für den DRK-Nachwuchs. Kreisjugendrotkreuzleiterin Christian Kratz (Romrod) zeichnete die jüngsten Mitglieder aus, die am Landeswettbewerb unter 700 Teilnehmern in Limburg gute Platzierungen erreicht hatten.
Grußworte: 1.000 Blutspenden täglich –“ Rettungsdienst –“ Einsatz vor 25 Jahren in Prag
In den zahlreichen Grußworten wurden vielseitigen Einsätze des DRK deutlich. Vizepräsident Norbert Södler, 24 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Lautertal, erinnerte daran, dass das DRK Hessen vor 25 Jahren die Verpflegung der ca. 4.000 DDR-Flüchtlinge in der Prager Botschaft übernommen hatte und jetzt bei der Dokumentation über die Wiedervereinigung einige Tage in Prag die Szenen nachstellte. Das DRH Hessen hat 250.000 Mitglieder mit 15.000 ehrenamtlich Aktiven. 66 Prozent der Rettungsdienste in Hessen werden durch das DRK geleistet. Täglich werden 1.000 Blutkonserven vom DRK benötigt; 300.000 Blutspenden davon 80 Prozent vom DRK sind in Hessen jährlich notwendig, um Leben zu retten.
Auch Landrat Manfred Görig zeigte sich in der Zusammenarbeit mit den beiden DRK-Kreisverbänden Alsfeld und Lauterbach recht zufrieden. Es gibt keine Probleme; auch wenn das Thema Rettungsdienst in letzter Zeit kritisch hinterfragt wurde. Wir haben eine Analyse in Auftrag gegeben, sagte Görig; sobald das Ergebnis vorliegt, werden die notwendigen Schritte eingeleitet und so angepasst, dass die Hilfeleistungen zeitlich gewährleistet sind.
Kreisbrandinspektor Dr. Swen Holland, seit einem Jahr im Amt, lobte die Zusammenarbeit. Es klappt; wir sind in ständigem Kontakt. Gerade bei den zahlreichen Unwetterschäden und Hilfeleistungen war die Betreuung durch das DRK vorbildlich. –“ Weitere Grußworte u.a. durch MdL Kurt Wiegel, Ortsvorsteher Helmut Reitz schlossen sich an.
Text- und Bildquelle: Oberhessische Zeitung